Fernwärmeleitung von Mannheim nach Speyer

Fernwärmeleitung von Mannheim nach Speyer – Regionale Bedeutung für den Klimaschutz

Die im Oktober 2010 in Betrieb genommene Fernwärmeleitung von Mannheim nach Speyer hat eine Länge von 21,2 Kilometern und führt von Mannheim-Neckarau im Süden der Stadt über die Kommunen Brühl und Ketsch, die ebenfalls an die Leitung angeschlossen wurden, die Rheinbrücke der Autobahn A61 und den Speyerer Norden in die Domstadt. Mit der Leitung werden bis zu 8.000 Haushalte mit Fernwärme versorgt.

Im Rahmen der Umweltplanung für das Planfeststellungsverfahren wurden durch das IUS die Planungsteile:

  • Umweltverträglichkeitsstudie
  • Variantenprüfung im Bereich des Naturschutzgebiets „Hockenheimer Rheinbogen-Mathäuswiesen“
  • Natura 2000-Verträglichkeitsprüfung und
  • Landschaftspflegerischer Begleitplan (LBP)

 

Dabei wurden insbesondere die folgenden Aspekte analysiert:

  • Störung seltener Brutvogelarten, im Hockenheimer Rheinbogen auch der Winterbestände nordischer Gänse
  • Beseitigung von z.T. ortsbildprägenden und lokalklimatisch wichtigen Gehölzen in der Trasse
  • Beeinträchtigung von artenreichem magerem Grünland und Verlust dort lebender seltener Schmetterlingsarten durch die Heranziehung als Baunebenfläche
  • Zerstörung des natürlichen Bodenprofils als Archiv der Naturgeschichte

Mit umfangreichen Schutz- und Vorsorgemaßnahmen wird eine weitgehende Vermeidung der potentiellen erheblichen Beeinträchtigungen erreicht. Zu diesen Maßnahmen zählen:

  • Bauzeitbeschränkungen in Gebieten mit bedeutenden Vorkommen brütender und überwinternder Vögel
  • Belassen bedeutender Gehölzbestände und Einzelbäume durch Modifizierung der Linienführung
  • Verzicht auf Erdmieten in naturschutzfachlich bedeutenden Flächen
  • Wiesenmahd in festgesetzten Zeiträumen zur Vermeidung der Eiablage seltener Schmetterlingsarten
  • Auslegen von Bodenschutzplatten zur Vermeidung von Bodenverdichtungen und Vegetationsveränderungen in besonders bedeutendem Grünland sowie zeitnahe Tiefenlockerung verdichteter Böden

Zur Kompensation der verbleibenden Beeinträchtigungen wurde im Naturschutzgebiet „Mathäuswiesen“ ein zwischen Wiesen liegender Acker in eine Extensivwiese umgewandelt und unter natur­schutzfachlichen Gesichtspunkten gepflegt.

Der Leitungsumfang wurde mit Durchführung der ökologischen Baubegleitung aller Baumaßnahmen ergänzt.

Auftraggeber:
MVV Energie AG, Mannheim

Zeitraum:
2008-2010, Inbetriebnahme

Untersuchungsgebiet:
400 ha

Erbrachte Leistungen:

  • Bestandserfassung Flora / Fauna
  • Umweltverträglichkeitsstudie
  • Natura 2000-Verträglichkeitsprüfung
  • Landschaftspflegerischer Begleitplan
  • ökologische Baubegleitung

Weitere Informationen:
https://www.mvv.de/journalisten/pressemitteilungen/detail/ein-meilenstein-fuer-die-metropolregion-rhein-neckar

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